Sonntag, 24. Februar 2013

Die Kathrin wird Soldat

Als ich klein war, sprachen meine Eltern darüber, warum sie mich Anna-Katharina genannt hatten.
Ich war die Jüngste von fünf Geschwistern und als Einzige nach dem zweiten Weltkrieg geboren.
Sie erzählten mir, dass sie ein Buch gelesen hatten, das damals, neben "Im Westen nichts Neues"
von  Erich Maria Remarque, sehr populär war. Nämlich "Die Kathrin wird Soldat" von Adrienne Thomas Es gefiel ihnen so gut, dass sie mich mit zweitem Namen "Katharina" nannten.  Erst vor einiger Zeit hab ich mich daran erinnert und mal nach dem Titel gegoogelt.
Und siehe da, der Roman ist sogar verfilmt worden, es gab eine Fernsehserie in den Achtzigern und es gibt noch einige Exemplare des Buches.
Und eine recht aktuelle (2009) Rezension  in der FAZ
Damals hatte ich schon das Gefühl, dass mit meinem Namen ein positives Bild verbunden war. Meine Eltern erzählten davon mit leuchtenden Augen. Aber: eine Frau wird Soldat? Damit konnte ich nicht viel anfangen, besonders nicht, was meine Eltern sich dabei gedacht hatten. Mein Vater hatte ein recht konservatives Frauenbild (s. mein Roman "Schnittmuster" der Pariser Brief am Anfang, Prolog), meine Mutter träumte vielleicht von etwas Anderem als der Hausfrauenrolle, erfüllte sie aber.  Auf die Idee, sie nach den Zusammenhängen zu fragen, bin ich zu ihren Lebzeiten leider nicht gekommen.  
Ich bestell mir das Buch mal und werde dann darüber berichten. Bin sehr gespannt, welche Ideen, Erlebnisse und welches Frauenbild meine Eltern so bewogen haben, mich nach dieser "Kathrin"  zu benennen.
Nachtrag: 
Ich finde das Buch unbeschreiblich gut, spannend und faszinierend.
Zitat:
4. August 1914
...Und da sitzt mir nun dieser Leutnant Olbrich gegenüber, liebenswürdig, gut erzogen wie ein Franzose und sagt mit lächelnder Ruhe, Menschen tot zu schlagen sei wenig erfreulich.
Ein feiner ruhiger Privatmensch wird von seiner Frau und seinem Kind weg gerufen, geht mit schweigender Selbstverständlichkeit - er ist doch nicht feige und er liebt doch sein Vaterland - geht aber auch mit innerlichem Kopfschütteln - denn er liebt das Leben und seine Familie; und Menschen tot zu schlagen, ja, wie kommt er eigentlich dazu?"
Weitere Infos über Adrienne Thomas hier 
Danke, dass du bis hierhin gelesen hast! 

Montag, 18. Februar 2013

HEW Hamburger Energie Wechsel Lesetage in Annassalong

Annassalong  macht mit bei den Anti Vattenfall Lesetagen   in Hamburg im April. Da lesen am Donnertag, den 18. April im Café Bey's in Ottensen zwei Autorinnen, und es gibt auch noch Musik von Singer Songwriterinnen, die Namen werden später verraten. Der Eintritt ist frei (Spende) Demnächst flattern einige Tausend Flyer über Hamburg. Seid gespannt, es lohnt sich, dabei zu sein. Zückt schon mal euren Kalender, mehr Infos hier
ich freu mich auf euch!
Anna

Dienstag, 5. Februar 2013

Annas Kindle " No time like the Present", Nadine Gordimer

 Teil 1
"Keine Zeit wie diese"
Zugegeben, ich quäle mich ein bisschen durch die englische Original  Version von
"Keine Zeit wie diese", so viele Anspielungen an die Geschichte und das Land gibt es, die ich nicht so richtig verstehe, aber weggelegt hab ich es nicht, und so langsam kriege ich auch 'ne Menge mit.
Mittelschicht in Johannesburg, die "Rainbow Nation" nach der Apartheid, schon alles sehr komplex.
Ich werde mich noch näher dazu äußern, wenn ich es ausgelesen habe. Erstmal ein paar Rezensionen
aus der New York Times  und vom Guardian  oder auf deutsch vom dradio.
Und noch eine wunderbare Ergänzung: Bericht einer Deutschen aus Kapstadt über ihre Hausangestellte, Edith . Sehr, sehr lesenswert!!!