Ich lese wieder Adrienne Thomas. "Die Kathrin wird Soldat" hat mir unglaublich gut gefallen, so eine aufgeweckte, aufmüpfige junge Frau, die zwischen Liebe und Trauer und der Sinnlosigkeit der Politik hin-und hergeworfen wird,
aber immer ihren gesunden Menschenverstand behält. Sie bleibt "an der Front" d.h. arbeitet in Metz im Lazarett und versorgt die verwundeten Soldaten, die in großen Massen mit der Bahn ankommen.
"Reisen Sie ab, Mademoiselle", spielt in den Wirren vor und während des zweiten Weltkrieges, eine junge französische Tänzerin lebt erst in Wien und dann in Paris, wo sie erfolgreich wird und auch in Filmproduktionen mitspielt. Es ist großartig, wie sie in den Dialogen erzählt, wie die politischen Meinungen zum Teil von Größenwahn und Ängsten beherrscht werden. Von der Kunst, eine eigene Meinung zu bewahren, wenn viele dem Irrsinn nichts entgegenhalten können und wollen, selbst in Frankreich. Eine mutige und charakterstarke junge Frau wird dargestellt, ein wunderbares Zeitzeugnis außerdem.
Neueste Ausgabe beim Fischer Verlag in der "Bibliothek der verbrannten Bücher" mit Vorwort von Peggy Parnass